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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. uncounted

1897 - Danzig : Scheinert
In meinem Verlage ist ferner erschienen: Sammlung Shakespearescher Stücke für Schulen, herausgegeben von E. Schmid, Direktor der städt. höheren Töchterschule und des städt. Lehrerinnen-Seminars in Potsdam. Xii Jluulllvjjll V Cjlldgt/ Iöu 1u11ju1 Cidumtuuu. Shakespeare-Schul-Ausgabe. I. Julius Caesar, kart. 80 Pf. Ii. A Midsummer-Nights dream,60pf. Iii. Themerchant ofvenice,kart. 80pf. Iv. Macbeth, kart. 80 Pf. V. Richard Ii., 60 Pf. Vi. The Tempest, 60 Pf. Vii. King John, 60 Pf. Viii. Romeo and Juliet, 60 Pf. Ix. What you will, 60 Pf., X. King Henry Iv (Part. 1®!-) 60 Pf. Xi. As you like it, 60 Pf. Xii. Coriolanus, 60 Pf. Xiii. King Lear, kart. 80 Pf. Luther’s kleiner Katechismus ausgelegt von Wilhelm Kahle, weil. Konsistorialrat, Superintendent der Danziger Stadtdiözese und Pastor an der Ober-Pfarrkirche zu St. Marien in Danzig. 19. Auflage, bearbeitet von Professor E. Kahle, Direktor des Städt. Gymnasiums in Danzig. , Kart. 30 Pf. Herr Geh. Ober-Regierungsrat und Kurator der Universität Halle D. Dr. Schräder urteilt in der 2., mit einem Anhang über die neuen Lehrpläne versehenen Ausgabe der 5. Auflage seiner „Erzie hu ngs- und Unter richt sieh re fit r Gymnasien und Realschulen“ 1893, Seite 342, über das Büchlein wie folgt: „Jedes erlernte Gebot ist deshalb nicht nur durch die passendsten und gleichfalls fest zu erlernenden Bibelsprüche zu unterstützen, sondern auch durch solche biblische Geschichten und geistliche Lieder zu erläutern und zu beleben, welche dem Schüler entweder schon bekannt oder bei dieser Gelegenheit einzuprägen sind.“ Anmerkung: Nach diesen Grundsätzen ist z. B. Luther’s kl. Katechismus von Wilhelm Kahle bearbeitet, welcher sich nicht minder durch seine Einfachheit, als durch seine lebendige Verbindung der einzelnen Momente für die untere Lehrstufe ganz besonders empfiehlt. Das Reich Gottes auf Erden, in Geschichten des alten und neuen Testaments. Mit kurzen Anmerkungen und einem Anhang. Herausgegeben von Dr. Pli. W. Blech, erstem Prediger zu St. Trinitatis. 5., von neuem durchgesehene und vermehrte Auflage. 1885. Geb. Mk. 1. Schulandaehten. Einige Betrachtungen über die Evangelien des Kirchenjahres und freie Texte von Dr. H. Claass, Pfarrer. Go Seiten; Preis 60 Pfennig, Sängers Lust und Lehre. Liederbuch für Schulen mit Regeln und Uebungsbeispielen zur Erlernung des Wissenswertesten der musikalischen Theorie von Fr. Joetze, Kgl. Musikdirektor. Kart. 1 Mk. 20 Pf. Ranzig. Land« und Strandbilder von Danzig und Umgegend. 25 Blatt, Folio, mit 81 Ansichten in Lichtdruck mit Text und eleganter Leinwandmappe. Preis 20 Mark. Emballage u. Porto 80 Pf. Adolph Scheinest in Danzig. Königsderg1, Harcungsche Buchdruckerei.

2. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 7

1897 - Danzig : Scheinert
Iii. 7 minius.) I ) Die Julier. 1 Die Tilgendfürsten. Das Reich der Arsaciden (Parther) von den Sassaniden (Neu-Persern) zerstört, orbis (Zenobia). der Regierung unter Augusti und Caesares). Alleinherrscher. Nicaea. (Valens von den Westgothen geschlagen.) oströmische (Arcadius) und in das weströmische (Honorius). in Südgallien und Spanien (Ataulf. Wallia). in Nord-Afrika (Augustinus, Bischof von Hippo). der Angeln, Sachsen und Jüten in Brittannien. Bischof Leo I. der Grosse. letzter römischer Kaiser des Abendlandes, abges. v. Odoaker.

3. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 9

1897 - Danzig : Scheinert
Iv. 9 Reiche. Arabisches Reich. der Franken. reiches in Italien. zum katholischen Christentum über. Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches. (Totilas. Tejas.) (Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.) in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden. gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört). von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova. in Friesland. /

4. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 1

1897 - Danzig : Scheinert
Zur ersten Auflage. Der Wunsch hiesiger und auswärtiger Lehranstalten, meine historischen Tabellen, welche schon seit 21 Jahren am Danziger Gymnasium im Gebrauche sind, bei sich einzuführen, hat mich veranlasst, sie der Öffentlichkeit zu übergeben. Ihre Bestimmung ist, dem Gedächtnisse der Schüler eine ausgewählte Zahl chronologischer Notizen zu überliefern, die ihrem historischen Wissen zu einer festen äusseren Stütze dienen sollen. Vieljährige Erfahrung hat mich überzeugt, dass bei einer vier bis sechs Jahre hindurch konsequent fortgesetzten methodischen Übung derselben auch mittelmässig begabte fleissige Schüler ohne übermässige Anstrengung, und ohne dass dem historischen Unterrichte die Zeit entzogen wird, für die allgemeinen Erziehungszwecke förderlich mitzuwirken, den vollständigen Inhalt dieses Buches als ein bleibendes Besitztum ihrem Gedächtnisse anzueignen im stände sind. Am Danziger Gymnasium liegen diese Tabellen dem Unterrichte in der Weise zu Grunde, dass in den mittleren Klassen (Quarta und Tertia) der Vortrag des Lehrers die in ihnen genannten Namen in anschauliche Bilder zu beleben, sich bemüht, während der Fleiss der Schüler ausschliesslich für das sichere Auswendiglernen der Tabellen selbst in Anspruch genommen wird, in den drei oberen Klassen aber, deren jeder die Beschäftigung mit einem der drei Hauptabschnitte der Weltgeschichte zur besonderen Aufgabe gestellt ist, unabhängig von derselben in einer besonderen wöchentlichen Repetitionsstunde jedesmal zwei bis drei Tabellen geübt und dabei nicht nur Zahlen und Namen, sondern auch die in den früheren Klassen über die einzelnen Thatsachen und ihren Zusammenhang gewonnenen Kenntnisse ins Gedächtnis zurückgerufen werden. Dem Lehrer, der in jedem Halbjahre in diesen Bepetitionsstunden vier bis sechs Mal das gesamte Gebiet der Weltgeschichte mit seinen Schülern durchzugehen Gelegenheit hat, liegt es ob, diese Übung je mehr und mehr zu einer geistigen zu erheben. Danzig, im April 1855. Der Verfasser. l*

5. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 156

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
156 Ii. Luther und die Reformation. gebracht hat; und in Luthers Persönlichkeit stehen seine schöpferischen Kräfte gestaltet vor uns. Luther hat dem deutschen Volke das Gut innerlichen Glaubens Mieder erstritten; er hat über alle Formen religiösen Vorstellens und werkheiliger Verdienstlichkeit zurückgewiesen und näher wieder herangeführt zu dem Urquell, aus dem die Seele rhre Erhebung erringt, zu dem Argrunde des Gottesgeistes selber. An Stelle der auf Anmündigkeit zugeschnittenen Formen mittelalterlicher Frömmigkeit forderte er die Anerkennung der Mündigkeit des Menschen, der sein Verhältnis zu Gott selber ordnet, die Pflicht heiliger Gewissensverantwortung und Selbstzucht. Unablässig treibt er seine Zeit in Predigt, Wort und Schrift zur Selbstprüfung darüber an, was man als Untertan seiner Obrigkeit, als Vater den Seinen, als Beamter seiner Gemeinde schuldig sei. Damit hat er die Knechtschaft des Gewissens und die alles beherrschende Macht der Kirche, die im Mittelalter allem menschlichen Forschen und Wissen Ziel und Inhalt vorgeschrieben hatte, gebrochen und die sittliche Freiheit zum höchsten Gute des Menschen erhoben. In seinem Wahrheitsernste, der keinen anderen Maßstab der Echtheit anerkennen kann als Verstand und Gewissen, liegt der Ausgangspunkt der gesamten modernen Kunst, Philosophie und Wissenschaft, die eine echt sittliche ^-ache ist. Reich ist auch der Segen, der von Luthers Wirken in die sozialen Ordnungen hereinfloß. Damit, daß er sie als Pflanzstätten evangelischen Lebens anerkannte und bewertete, zerstörte er die Idee von einer doppelten Sittlichkeit, die im Mittelalter die Gemeinschaftsformen des Staates, der Gesellschaft, der Familie, der wirtschaftlichen und geistigen Berufsarbeit entwertet und entweiht hatte. Nun war diesen Ordnungen die sittliche Selbstberechtigung wiedergegeben. „Ich habe zuerst gezeigt, was Stand und Würde weltlicher Obrigkeit sei", erklärt Luther. Die Reformation hat den modernen Staat erst ermöglicht. Der von der Hierarchie unabhängig gewordene und vor eigene sittliche Aufgaben gestellte Staat wurde durch Luther innerlich erneuert, und auf ganz anderen Wegen war erreicht, was Barbarossa und seine Zeit unter Bezugnahme auf das römische Recht versucht, aber nicht durchgesetzt hatten. Nun erst war der Investiturstreit wirklich vorüber. Und welche sittliche Weihe goß er über die Keimzelle des Staates aus, die Familie! Der geächtete Mönch wurde der Begründer des Pfarrhauses. Und aus ihm ist unendlicher Segen auf das deutsche Volk ausgeströmt. Das Sakrament der Ehe hat er verworfen, aber nur innerlicher und sittlich freier ist durch ihn das Verhältnis zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern geworden. So goldene Worte über Kindererziehung hat niemand geredet als Luther im „Sermon vom ehelichen Leben". Sitte und

6. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 157

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. 157 gesellschaftliche Vergnügungen sind durch ihn veredelt worden; immer und überall klingt durch sein Tagesleben der Grundton ehrlicher Wahrheit, das Bedürfnis nach Freiheit und prüfender Zucht, der Zug deutschen Gemütslebens, das froh und leicht ausklingt in Musik und Lied. Die Zerstörung des asketischen Lebensideals hatte auch ihre soziale Bedeutung. Nun war es mit der mittelalterlichen Scheidung in Geistliche und Laien vorbei; auch der humanistische Zunftdünkel mit seiner Verachtung der „Ungebildeten" erschien nun engherzig; den alten Scheidungen tritt das Ideal der allgemeinen Volksbildung gegenüber; und die Gründer und Äüter der Volksbildungsanstalten sind nicht mehr die „Schotafter" und Äbte, sondern „die Bürgermeister und Ratsherrn", denn der Staat und seine Kulturaufgaben bedürfen geschulten Nachwuchses. „Wer die Zugend hat, hat die Zukunft." An Luthers Sarge sprachen Jonas und Melanchton von den „armen Waisen, die einen trefflichen Mann zum Vater gehabt und ihn nun verloren haben". Seine Heftigkeit im Amte sei stets aus dem Eifer für die Wahrheit geflossen, und nie im Kampf habe er sein Gewissen verletzt. — Es lebte in Luther etwas, das größer war als er selber. Er war ein Großer und Freier aus freiem und reinem Geiste und sein Werk eine aus deutschem Wesen geborene notwendige Geistestat. Iii. Die Entstehung des Gegensatzes zwischen der Habsburgischen Weltmacht und Frankreich. Das Zeitalter der Renaissance zeigte nicht nur Neubildungen auf den Gebieten der Kunst, der Wissenschaft und der Religion, auch das politische Aussehen der germanisch-romanischen Völkerfamilie des Abendlandes wurde anders. Das ganze Mittelalter hindurch hatten die Augustinifchen Vorstellungen von dem die ganze Christenheit umfassenden theokratischen Weltreich alle politischen Denker beherrscht; die großen Kämpfe drehten sich eigentlich nur darum, wer in dieser Theokratie die führende Stellung haben solle: geistliche oder weltliche Gewalt; jetzt stellen sich politische Denker und Staatsmänner die westeuropäische Völkerfamilie als eine Gesellschaft gleichberechtigter und voneinander unabhängiger Staaten vor; der Gedanke des europäischen Gleichgewichts wird im 16. Jahrhundert geboren. In der Unabhängigkeit vom Kaiser und von den Ständen des eigenen Landes besteht das Wesen der „Souveränetät", deren Besitz erst einen Herrscher zum wahren König macht. Diese Vorbedingungen erfüllte

7. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 158

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
158 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. unter den Fürsten des Abenblanbes nach der Anschauung des französischen Rechtsgelehrten Bobin nur der König von Frankreich vollkommen. Der Kaiser sei von den Reichsstänben und der König von England von seinem Parlament abhängig. Ferner tritt an die Stelle des mittelalterlichen Körperschafts- und Stanbesgeistes das Gefühl für das Volkstum. So beginnen die großen abergläubischen Nationen sich gegenetnanber abzuschließen, mag auch biefe Entwicklung durch die Gemeinsamkeit konfessioneller Interessen sowie durch Hausmachts-bestrebungen der Herrscherhäuser noch oft unterbrochen werben. In Frankreich waren nach dem hunbertiährtgen Kriege und in England nach den Kriegen der beiben Rosen die Valois und die Tubor an die Aufgabe gegangen, alle nationalen Kräfte in den Hänben des Königs zusammenzufassen. In beiben Staaten tritt biefes Streben in der Zurückbrängung der ftänbifchen Gewalten zutage. Auch auf der Pyrenäenhalbinfel bitbete sich ein großes, beherrfchenbes Staatswefen heraus. Dort war aus den Kämpfen gegen die Mauren eine Reihe von kleinen politischen Bilbungen entstauben, die schließlich, abgesehen von dem an der atlantischen Küste gelegenen Portugal, zu zwei größeren Reichen zusammengeschlossen würden: im Ebrotieflanb entstaub Aragonien und auf der Hochfläche im Innern der Halbinsel Kastilien. Beibe würden durch die Heirat ihrer Herrscher, Ferbinanb des Katholischen und Isabellas, vereinigt. Ihren Abschluß erreichte biefe neue Großftaatbilbung im Sübwesten des Erbteils 1492, als Granaba den Hänben der Mauren entrissen würde; boch fanb die tatenluftige Ritterschaft batb ein neues Felb ihrer kriegerischen Betätigung in den neuentbeckten Gebieten jenseits des Weltmeeres, wo man unermeßliche Schätze und den Ruhm verwegener Abenteuer erringen konnte. Die Machtfülle, welche die Herrscher Englanbs, Frankreichs und Spaniens am Ausgange des 15. Iahrhunberts befaßen, erregte das Staunen der politischen Welt Europas. Heinrich Vii., Ludwig Xi. und Ferbinanb der Katholische würden nach biblischen Erinnerungen als „die bret Magier" bezeichnet. Die Vermählung Maximilians mit Maria von Burgunb brachte das Haus Habsburg in die engste Berührung mit den westlichen Mächten. Zwar gelang es ihm nicht, die ganze Erbschaft Karls des Kühnen zu behaupten; das Herzogtum Burgunb fiel an Frankreich zurück. Doch war Österreich nunmehr eine Macht geworben, die auch im Westen Europas etwas bebeutete. Maximilians Sohn Philipp würde mit der zweiten Tochter Ferbinanbs des Katholischen vermählt; durch eine Reihe von unerwarteten Tobesfällen würde er auch der Erbe des spanischen Reiches. Er selbst starb vor dem Schwiegervater, fein ältester Sohn Karl aber erhielt nach Ferbinanbs Tode die

8. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. 159 Krone des Reiches. Auch im Osten gelang es Maximilian, günstige Familienverbindungen anzuknüpfen; seine jüngeren Enkelkinder, Ferdinand und Maria, vermählte er mit den Kindern des Königs Wladislaw von Böhmen und Ungarn. Als 1526 der junge Gemahl Marias im Kampfe gegen die Türken den Tod fand, gelangten beide Reiche nunmehr in den Besitz der Habsburger x. Ungarn freilich mußte erst in jahrhundertelangem Kampfe dem Halbmond entrissen werden. Bei ihrem Ausdehnungsstreben ließen sich die großen Herrschergeschlechter weder von nationalen noch von sprachlichen oder geographischen Rücksichten leiten. Das zeigt die Hausmachtspoliük Maximilians auf das deutlichste. Auch die französischen Könige wollten ihren Landbesitz ausbreiten. Sie folgten dabei dem Beispiele der Ottonen und Hohenstaufen; sie mischten sich in die zerfahrenen und verworrenen Verhältnisse der italienischen Kleinstaatenwelt ein und erhoben Ansprüche auf beträchtliche Gebiete in Ober- und Unteritalien. So haben kurz vor der Jahrhundertwende französische Kriegsheere wiederholt die Alpen überschritten. Aber auch Spanien und Österreich machten alte Rechte auf Italien geltend. Daher entzündete sich an diesen Streitigkeiten ein Kampf zwischen Habsburg und Frankreich, der Europa Jahrhunderte hindurch in Atem erhielt, ohne daß trotz kürzeren oder längeren Übergewichts der einen oder anderen Seite eine endgültige Entscheidung erfolgt wäre. Als Maximilian 1519 starb, war das Haus Habsburg in die Reihe der Weltmächte eingetreten. Sein schnelles Emporsteigen mochte für Frankreich so bedrohlich erscheinen, daß König Franz I. wenigstens versuchte, ihm die Kaiser würde streitig zu machen. War mit dieser Stellung auch keine große politische Gewalt mehr verbunden, so konnten die Rechte, die sie noch immer gewährte, im Bunde mit den Machtmitteln einer starken Monarchie doch mancherlei Nutzen bringen. Daneben trat natürlich Karl von Spanien als Bewerber um die Krone des Reiches auf den Plan. Beide Parteien versuchten, durch Geldzahlungen und Versprechungen die Stimmen der Kurfürsten zu gewinnen. Papst Leo X. trat für die französische Thronbewerbung ein. Bei der Stimmung aber, die in Deutschland bei hoch und niedrig gegen Rom herrschte, blieb Roms Fürsprache in der öffentlichen Meinung bedeutungslos. Ihr galt Karl als Maximilian I. - Maria von Burgund Ferdinand von Aragonien — Isabella von Kastilien Philipp Philipp Ii. Ferdinand I., vermählt mit Maria von Ungarn Maria, vermählt mit König Ludwig von Ungarn und Böhmen.

9. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. 161 gewicht wiederherzustellen. Der Papst entband den Franzosenkönig von den beim Friedensschlüsse geleisteten Eiden, und eine Versammlung der französischen Großen erklärte die Friedensbedingungen für null und nichtig; trotzdem dürfe der König nicht etwa in die Gefangenschaft des Kaisers zurückkehren, obgleich er den Friedensvertrag nicht ausführen könne; denn er sei nach göttlichem und menschlichem Rechte verpflichtet, bei seinem Volke zu bleiben und es zu führen und zu beschützen. Die „Staatsraison" stellt sich hier über die ritterliche Moral des Mittelalters. Bald standen die Verbündeten dem Kaiser wieder im Felde gegenüber. Durch diese neuen Kämpfe wurde Karl so stark in Anspruch genommen, daß er vorläufig auf die Durchführung des für die Reformation ungünstigen Wormser Reichstagsabschiedes verzichten mußte. Solange er in den Kämpfen gegen seine äußeren Feinde auf die Äilfe der Reichsstände angewiesen war, von denen einige der bedeutendsten auf Luthers Seite standen, konnte er überhaupt an die Ausrottung der Ketzerei in Deutschland nicht denken, und die Ausführung des Speierer Beschlusses von 1529, gegen den die evangelischen Stände protestiert hatten, wurde durch die Türkennot unmöglich. So versprach denn der Kaiser in dem Ausschreiben, das die Stände zum Besuche des Augsburger Reichstages von 1530 aufforderte, aufs neue „eines jeglichen Meinung und Opinion in Liebe zu hören". Es wäre ein Wunder gewesen, wenn seine auswärtigen Feinde und die Protestanten im Innern des Reiches, die sich durch ihn bedroht fühlten, sich nicht schließlich gegen ihn verbündet hätten. Doch geschah das erst nach Luthers Tode, als Karl durch seine Erfolge im Schmalkaldischen Kriege die Protestanten in schwere Bedrängnis brachte und zur Unterwerfung unter die Beschlüsse des Tridentiner Konzils zwingen wollte. Da suchte Kurfürst Moritz, als er sich zum Abfall vom Kaiser anschickte, das Bündnis des Königs von Frankreich. Denn nur mit auswärtiger ioilfe glaubten er und feine fürstlichen Bundesgenossen ihre politische Unabhängigkeit und ihre religiöse Freiheit schützen zu können. Für diese Hilfeleistung gab er die lothringischen Bistümer Metz, Toul und Verdun den Franzosen preis. Die fürstliche Gewalt, an die sich die lutherische Reformation hatte anschließen müssen, war also nicht imstande, sich und ihren Glauben gegen die spanische Fremdherrschaft zu schützen. So mußte für die Bundeshilfe deutsches Gebiet geopfert werden. Karl hatte seine Ziele nicht erreicht. Weder war er der Äerr aller Könige auf Erden geworden, noch hatte er gewaltsam die Glaubenseinheit wiederherstellen können. Beide Bemühungen waren Kästner und Brunner, Geschichte. Ii. B. 11
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